Schnelleres Internet für Landwirte

Schnelleres Internet für Landwirte

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Die Schweinefarmen Kannenbrock und Wältermann im ländlichen Münsterland liegen nur fünf Kilometer voneinander entfernt. Doch wenn es um die Geschwindigkeit ihres Internets geht, können fünf Kilometer auch 500 sein. Wenn Herr Wältermann online gehen muss, um zu prüfen, wie viele Millimeter Regen über Nacht gefallen sind oder um eine neue technische Hilfe für seinen Traktor zu bestellen, werden die Seiten mit einer Geschwindigkeit von 12 Megabit pro Sekunde geladen. Der 62-Jährige bestätigt, was viele Deutsche, vor allem die auf dem Land lebenden, bereits wissen das das Internet viel zu langsam ist.

In der vergangenen Woche hat die Bundesnetzagentur einen Bericht veröffentlicht. Fast ein Drittel gaben an, dass ihre Breitbandgeschwindigkeit weniger als die Hälfte der in ihren Verträgen versprochenen Geschwindigkeit beträgt. Weniger als 2 % der Smartphone-Nutzer gaben an, dass ihre mobilen Daten auf dem neuesten Stand seien. Das stimmt mit Deutschlands Weltrangliste überein.

Laut dem neuesten Bericht von Akamai über den Stand des Internets aus dem Jahr 2017, belegt Deutschland den 25. Platz. Weit ärmere europäische Länder wie zum Beispiel Rumänien übertreffen die wirtschaftliche Supermacht des Kontinents. Circa 90 % der Haushalte haben Zugang zu Breitband. Im Vorfeld der diesjährigen Grünen Woche in Berlin machte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes deutlich, dass die Bereitstellung eines schnelleren Internets in ländlichen Gebieten, insbesondere der Aufbau von überregionalen Gigabit-Netzen wichtig seien.
Faser, sowie 5G muss eine Priorität für die nächste Regierung sein.

Landwirte wie Kannenbrock und Wältermann benötigen seit einigen Jahren eine gute Internetverbindung. Die Nutzung von Smartphones hat zugenommen. Die Landwirte haben App’s auf meinem Handy, die viele Dinge über die Kühe erzählten, z.B. wenn sie in der Hitze sind oder wenn sie fast kalben Für den Anfang wird eine zunehmende Regulierung der Landwirtschaft mehr Dokumentation von den Landwirten gefordert. Außerdem wird zunehmend erwartet, dass die Dokumentation digital geliefert wird. In naher Zukunft werde die Sensortechnologie über alle Farmen verteilt sein. Es werden dann Details von Pflanzen, Böden, Tieren und vielen Dingen dazwischen gemessen werden. Robotik sei in der modernen Landwirtschaft bereits weit verbreitet.
Einer der Hauptgründe für das merkwürdig langsame Internet ist der Mangel an Investitionen in die Infrastruktur.

Deutschland hat die niedrigste Gesamtinvestitionsquote. 2016 kündigte die Bundesregierung an, zehn Milliarden Euro zu investieren, um bis 2025 wesentlich schnellere Internetverbindungen aufzubauen.  Kurzfristig sollen im ganzen Land Breitbandverbindungen hergestellt werden. Letztendlich wird jedoch ein viel größeres Maß an öffentlichen und privaten Investitionen erforderlich sein. Die Regierung selbst hat vor 2017 einen Betrag von rund 100 Mrd. EUR veranschlagt. Im März 2017 wurde angekündigt, dass ein öffentlich-privates Konsortium diesen Betrag bis 2025 investieren wird.