Konfrontation mit einer EU-Krise

Konfrontation mit einer EU-Krise

Mobilität

Autohersteller aus Europa kamen mit Elektrofahrzeuge und einer Botschaft an die politischen Entscheidungsträger zur Frankfurter Automobil Ausstellung. Diese Autos werden die Klimakrise nicht lösen.

Die Automobilhersteller nutzten die Messe, um zu verdeutlichen, dass die Produktverfügbarkeit nur ein Faktor ist. Die Kunden müssen die Umweltgleichung vervollständigen. Hier müsste auf die neue Technologie umgestiegen werden, es reiche nicht Elektrofahrzeuge in den Autohäusern zu haben. Es müsse ein umfassender Ausbau der Ladeinfrastruktur und bedeutende finanzielle Anreize geschaffen werden. Hohe Preise, begrenzte Akkulaufzeiten und eine lückenhafte Ladeinfrastruktur haben die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen jedoch deutlich gedämpft.  Auf batterieelektrische Fahrzeuge entfielen nur 1,8 Prozent des Automobilmarktes. Hybrid-Elektrofahrzeuge erreichten etwa die Hälfte. Kritiker verurteilen den Verkehrssektor. In den letzten zwei Jahrzehnten seien keine bedeutenden Fortschritte erzielt worden.

Der CO2-Fußabdruck blieb gleich
Die Verteilung der Nachfrage von kohlenstofffreundlicheren Dieselmotoren zu Benzinfahrzeugen im Jahr 2017/2018, sowie ein steigender Marktanteil von SUVs kehrten den jahrzehntelangen Trend sinkender CO2-Neuwagenemissionen um. Im vergangenen Jahr stiegen die branchenweiten Emissionen sogar um 2 Gramm auf 122,6 g / km. Das EU Parlament forderte einen drastischen Rückgang der Neuwagenemissionen um 39,1 Prozent bis 2030. Die Branche muss ihre Emissionen auf durchschnittlich 55 Gramm pro Kilometer senken, sonst drohen hohe Bußgelder. Wäre die Branche auf dem Stand von 2018 geblieben, würde diese mit Geldbußen von insgesamt fast 38 Milliarden US-Dollar geahndet.

VW Konzernchef H. Diess warnte das sein Einstiegsmodell VW, das Stadtauto Up, bis 2025 wirtschaftlich nicht mehr CO2-konform bleiben könne. H. Diess muss nun die CO2-Auswirkungen eines Fahrzeugs bei der Berechnung des Gewinnpotenzials eines neuen Modells berücksichtigen. Ein Fahrzeug, das einen erheblichen CO2-Ausstoß verursacht, ist infolgedessen wesentlich weniger lukrativ.

Die europäischen Autoherstellerverbands (ACEA) schlug eine sehr starke Korrelation zwischen wirtschaftlichem Wohlstand und Aufnahmeraten für batteriebetriebene Autos vor, diese veröffentlichten sie in einer Studie. Die Unternehmen vermuten, dass sie mindestens bis 2030 circa 2,7 Millionen Ladepunkte benötigt werden. Zur Zeit sind nicht einmal 145.000 diese Ladepunkte in der EU verfügbar.  Circa ¾ sind in nur 4 der 28 EU-Länder vorhanden. Frankereich, Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden. Öffentliche Anreize sind erforderlich.

Frau B. Seeger von Mercedes-Benz hat sich dafür ausgesprochen, emissionsintensive Fahrzeuge wie Luxuslimousinen und SUV mit Gebühren zu belasten. Somit könnten die Einnahmen zur Finanzierung des Kaufs von Elektrofahrzeugen gesteigert werden.

Es werden von der EU Gesetze vorbereitet. Das Ziel ist bis 2050 die Kohlenstoffneutralität zu verpflichten. Die europäische Industrie ist weiterhin in Schwung.