Diskussion über Homeofficesteuer

Diskussion über Homeofficesteuer

Finanzen

Seit der COVID-19-Pandemie ist Arbeiten im Homeoffice für zahlreiche Arbeitnehmer zum Alltag geworden. Viele Arbeitsnehmer, die trotz starkem Anstieg der Infektionszahlen weiterhin vor Ort sein müssen, empfinden dies als ungerecht. Während die Politik weiterhin an der Förderung von Arbeit aus dem Homeoffice feilt, hat ein Analyst der Deutschen Bank mit seinem Vorschlag, Homeoffice zu besteuern, eine große Diskussion unter Arbeitnehmern und Arbeitgeber ausgelöst hat.

Seine Idee: mit den Steuereinnahmen weniger gut gestellte zu unterstützen. Denn auch nach Corona wird sich Homeoffice in vielen Unternehmen fest etablieren. Seinen Vorschlag begründet der Analyst u.a. damit, dass Arbeitnehmer Kosten für die Anreise sparen, kein teures Kantinenessen bezahlen und Kleidung für das Homeoffice ebenfalls weniger Geld kosten würde. Im Gegenzug seien im Homeoffice Tätige häufiger mentalem Stress ausgesetzt, wenn es um die Kinderbetreuung während der Arbeit gehe und um die schlechtere Ausstattung des Homeofficeplatzes. Ein schwerer Verlust sei die zunehmende Entwicklung weg von der Präsenzpflicht besonders für die Wirtschaft. Ökonomische Probleme würden sich verschärfen.

Soziale Aspekte können im Homeoffice kaum berücksichtigt werden. Arbeitnehmer werden zu Einzelkämpfern.

Vorgeschlagen wird daher eine Steuer in Höhe von fünf Prozent auf das Bruttoeinkommen. Erhoben werden solle die Steuer für die Tage, an denen Zuhause gearbeitet werde. Bei einem Bruttoverdienst von rund 50.000 Euro im Jahr wären dies rund 9,50 Euro pro Homeoffice-Tag. So könne eine Homeofficesteuer knapp 16 Milliarden Euro jährlich in die Kassen spülen. Mit diesem Geld, so der Vorschlag, könnten Menschen mit geringem Einkommen und Arbeitslose unterstützt werden. Schließlich, so die Annahme, haben überwiegend Arbeitsnehmer mit hohem Einkommen die Option auf Homeoffice. Gerade in systemrelevanten Berufen, in den die Verdienstmöglichkeiten gering seien, gäbe es keine Möglichkeit auf Heimarbeit.

Dieser Vorschlag stößt in den sozialen Netzwerken auf Kritik und große Empörung. Homeoffice könnte man nicht am Einkommen festmachen. Vor- und Nachteile gäbe es sowohl in Heimarbeit als auch bei Präsenzarbeit. Beides wäre nicht miteinander aufzuwiegen.