Deutschlands erstes 5G-Netz gestartet

Deutschlands erstes 5G-Netz gestartet

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Deutschlands größtes Telekommunikationsunternehmen hat das erste 5G-Netz des Landes ins Leben gerufen. Derzeit funktioniert es jedoch in nur zwei Städten und mit einem 900-Euro-Smartphone. Bis Ende 2020 ist in 20 deutschen Städten eine 5G-Abdeckung denkbar. Am Mittwoch gab der deutsche Telekommunikationsriese Deutsche Telekom bekannt, dass das erste deutsche 5G-Netz für Kunden in Bonn und Berlin in Betrieb ist, wenn auch mit begrenzter Netzabdeckung. Die Deutsche Telekom hat am Mittwoch außerdem damit begonnen, die ersten 5G-kompatiblen Samsung Galaxy S10-Telefone in Deutschland für rund 900 Euro sowie unbegrenzte Datenpakete ab 85 Euro monatlich zu verkaufen. Ultraschnelle 5G-Datennetze können Daten 1000-mal schneller übertragen als aktuelle 4G-Netze. Sie sind für den Einsatz in selbstfahrenden Autos, vernetzten Fabriken und smarten Städten konzipiert.

Die Deutsche Telekom kündigte an, dass der Bau der 5G-Netzinfrastruktur in Berlin und Bonn fortgesetzt werde, gefolgt von Hamburg, München, Darmstadt und Leipzig. Bis Ende 2020 sollen 5G-Netze in den 20 größten Städten Deutschlands in Betrieb sein. Die Bekanntgabe erfolgt drei Wochen, nachdem die Deutsche Telekom als Höchstbietender in einer 5G-Netzspektrum-Blockauktion der Bundesnetzagentur (BNetzA) hervorgegangen ist. Während der Auktion im Juni wurden 6,5 Milliarden Euro von vier deutschen Telekommunikationsunternehmen aufgebracht. Die Deutsche Telekom wird ihrerseits über 2 Mrd. € zahlen.

Dirk Wössner, Geschäftsführer der Deutschen Telekom Deutschland, sagte, das Unternehmen arbeite daran, 5G “so schnell wie möglich auf die Straße zu bringen”. Die Geschwindigkeit der Markteinführung hänge davon ab, wie bürokratisch es sei. “Wir brauchen von den Behörden einen klaren regulatorischen Rahmen und Pragmatismus – insbesondere bei regionalen Spektren, der Aufteilung der Auktionserlöse und den Genehmigungsverfahren, die in Deutschland viel zu lange dauern.”

 

Deutschlands langsame Verbindungen

Die BNetzA wird von den Betreibern verlangen, bis 2022 98% der Haushalte mit Hochgeschwindigkeit zu versorgen. Die Deutsche Telekom gab bekannt, dass zum Jahresende rund 300 5G-Antennen an mehr als 100 Standorten in Betrieb sein sollten. Sie kündigte außerdem an, ihr 4G (LTE) -Netz, insbesondere in ländlichen Gebieten, auszubauen und zu verbessern sowie eine 5G-Infrastruktur aufzubauen.

Da 5G-Wellen keine großen Entfernungen zurücklegen oder Objekte passieren können, müssen Booster-Antennen im Durchschnitt alle 150 Meter positioniert werden. Zusätzlich zur Nachrüstung bestehender Handytürme können Zusatzantennen an Straßenschildern und Postfächern erforderlich sein, um eine stabile 5G-Verbindung zu gewährleisten.

So berichtete die deutsche Presseagentur dpa, dass die Deutsche Telekom zwar 66 Antennen an 22 Standorten in Berlin betreibt, die 5G-Netzabdeckung jedoch nicht für die gesamte Stadt ausreicht. Gleichzeitig ist Deutschland dafür berüchtigt, dass es in ländlichen Gegenden des Landes viele Gebiete gibt, in denen nur eine geringe oder keine Mobilfunkabdeckung besteht. Die BNetzA teilte mit, dass mit dem Geld der 5G-Auktion auch alle deutschen Breitbandnetze aufgerüstet würden. Deutschlands Mobilfunknetze belegen derzeit weltweit nur den 46. Platz bei den Download-Geschwindigkeiten. Es gibt auch Berichte, dass langsamere Netze wie 3G zurückgefahren werden, wenn die Betreiber mehr 5G-Abdeckung entwickeln. Spiegel Online berichtete am Mittwoch, dass laut einer BNetzA-Studie 53% der deutschen SIM-Karten in diesen langsameren Netzen betrieben werden, die bis 2021 abgeschaltet sein sollen.