Benötigt man ein fliegendes Taxi?

Einige Airlines kämpfen um umweltfreundlichere Alternativen zu Düsentreibstoff andere setzen auf emissionsfreien Flug mit Strom. Die in Bristol ansässige Vertical Aerospace flog ihren Seraph-Prototyp mit einer Last von 250 kg um einen Flugplatz in Wales. In München veröffentlichte sein Rivale Lilium Aufnahmen seines futuristischen Elektrojets. Diese technischen Meilensteine wurden von Ankündigungen weiterer Investitionen begleitet.

Eine Fabrik für Lilium, in der 100 Flugzeuge pro Jahr gebaut werden können, und Vertical Aerospace haben eine Formel-1-Beratungsfirma beauftragt. Diese sollen ein zussätzliches technisches Know-how für die Weiterentwicklung des endgültigen Modells bereitzustellen. Viele Firmen drängen um ein Stück Markt in diesem aufstrebenden Sektor. Die meisten nutzen gerne die Abkürzung wie zum Beispiel fliegendes Taxi. Vor einigen Wochen schickte Volocopter seinen Elektrohubschrauber wie einen Testflug um die Marina Bay in Singapur. Er hat eine Reichweite von etwa 22 Meilen und kann fast 70 Meilen pro Stunde erreichen. Vertical Aerospace zielt auf mehr als 160 km (100 Meilen). Lilium behauptet, dass sein Flugzeug in einer Stunde 185 Meilen fliegen wird.

Die Art von Reisen ist nicht unähnlich zu einem Hubschrauber. Jedoch sei ein großer Unterschied vorhanden wie zum Beispiel in den Kosten, Lärm und Sicherheit, argumentiert S. Fitzpatrick, der Geschäftsführer von Vertical Aerospace. Liliums Fahrzeug, das von 30 einzelnen Düsentriebwerken angetrieben wird, wurde bisher nur von einem Piloten am Boden aus der Ferne geflogen.
Gerber behauptet, dass der eventuelle Passagiertarif mit einer Zug- oder Taxifahrt vergleichbar sein könnte. Der Jet könne länger fliegen und mindestens sechsmal schneller sein als ein Taxi.
Beide lenken skeptische Fragen ab.

Viele Verkehrsexperten sind jedoch nicht davon überzeugt. Der Eisenbahnhistoriker Ch. Wolmar argumentiert, dass eVtols wie fahrerlose Autos ein weiterer Teil einer technischen Fantasie sind. Er fügte hinzu, dass es keine Massenverkehrsart sein wird. Es wird ausschließlich ein Spielzeug für Reiche sein. Gerber beharrt jedoch darauf, dass im Gegensatz zu fahrerlosen Autos keine grundlegende Änderung der Vorschriften erforderlich sein wird. Die Option für den regionalen Flugmarkt sieht konventioneller aus, ist aber auch in Bezug auf die Emissionen revolutionär sagten Beide. Auf der diesjährigen Pariser Airshow war Alice zu sehen. Ein elegantes neunsitziges Elektroflugzeug der israelischen Firma Eviation. Die Reichweite betrug 650 Meilen.
Der Geschäftsführer von Eviation, glaubt dass sein Flugzeug auch transformativ sein könnte. Alices sehr großer Akku macht allein mehr als die Hälfte seines Gewichts aus.
Der Branchenanalyst A. Charlton von Aviation Advocacy bezweifelt, ob einer der aktuellen Prototypen es schafft. Er ist sich jedoch sicher, dass fliegende Taxis in den größten Städten der Welt unterwegs seien werden.